Langezeit haben wir in Bremen einen CSD organisiert, der ohne finanzielle Unterstützung von Unternehmen realisiert wurde. Doch mit der Zeit mussten wir erkennen, dass uns Finanzierungsquellen nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung standen.
Der CSD ist eine jährlich stattfindende große Demonstration, mit einem großen Demonstrationszug durch die Stadt und einer anschließenden mehrstündigen Kundgebung. Mittlerweile mit annähernd 20.000 Teilnehmern. Dafür müssen einige Rahmenbedingungen geschaffen werden. Es braucht Bühnen und Lautsprecheranlagen, dafür wiederum eine Stromversorgung. Um Forderungen und Informationen zu vermitteln, braucht es Banner und Plakate. Auch Toiletten sind bei der Anzahl der Teilnehmenden ein Muss. Hinzu kommt eine Vielzahl kleinerer Posten. Am Ende summiert sich all das zu einem hohen fünfstelligen Betrag.
Wenn nicht genug Geld da ist, muss gespart werden. Sparen beim CSD geht ausschließlich darüber, dass wir Dinge weglassen. Das funktioniert in unseren Augen aber nicht. Keine Bühnen? Wo sollen queere Organisationen ihre Arbeit, ihre Anliegen, ihre Forderungen präsentieren? Keine Toiletten? Na viel Spaß bei 20.000 Leuten. Verzicht auf Banner und Plakate? Wir wollen sichtbar sein und nicht unsichtbar.
Neben der notwendigen Finanzierung ist ein CSD auch immer mit einer Menge Arbeit verbunden. Als ehrenamtliche starten wir mit den notwendigen organisatorischen Tätigkeiten, um den CSD auf die Beine zu stellen bereits Monate im Voraus. Auch in diesem Zeitraum ist Hilfe von Kooperationspartnern immer willkommen, ob es um die Bereitstellung barrierefreier Räume für Orga-Treffen geht oder um die Unterstützung bei organisatorischen oder technischen Anforderungen.
In den letzten zwei Tagen vor dem CSD und am CSD Tag geht dann die unmittelbare Arbeit los. Es gilt tatkräftig anzupacken und dafür zu sorgen, dass alles an seinem Platz ist und die Teilnehmer*innen einen schönen CSD erleben können. Auch hier sind wir auf Unterstützung angewiesen. Diese ist dann in erster Linie die aktive Mitarbeit. Hier unterstützen uns unsere Kooperationspartnerschaften. Diese sind zum Beispiel aus den Bereichen Hotelerie, Gastronomie und unterstützen uns bei der Versorgung der Teilnehmer auf dem Kundgebungsplatz.
Was wäre ein CSD ohne eine vielfältige Landschaft queerer Organisationen? Während wir mit dem CSD eine große Bühne und Aufmerksamkeit schaffen, sind es die queer-gemeinnützigen Orgaisationen, die das ganze Jahr über für die Community da sind. Diese Organisationen tragen ebenfalls wesentlich zum Gelingen des CSD bei, sei es durch Redebeiträge oder Infostände.
Bei einem CSD geht es darum Aufmerksamkeit zu schaffen. Um nicht nur die Menschen im unmittelbaren Umfeld der Demonstration oder Kundgebung zu erreichen, ist eine Medienberichterstattung notwendig. Aber auch im Vorfeld, bei der Bekanntgabe von CSD Termin, Routenverlauf und Kundgebungsprogramm zahlt es sich aus neben den eigenen Kanälen auf eine Medienberichterstattung zu setzen. Hierzu dienen unsere Medienpartnerschaften. Diese können sowohl Medien sein, die sich an das allgemeine Publikum als auch an die Mitglieder der Community richten. Ob Print, Radio, Fernsehen oder Onlienmedien, die richtigen Partner helfen uns, unsere Reichweite zu steigern und unsere Anliegen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.